Über uns

Mit Ignaz Zanantonio spielt heute noch ein Gründungsmitglied bei den Ammertaler Alphornbläsern mit. Die Gruppe wurde im März 1976 von den Brüdern Ignaz und Ludwig Zanantonio (bis 1985) sowie Simon Rauch (bis 1986) in Dießen als eigenständige Formation gegründet. Der Ansporn kam damals vor allem  aus dem Allgäu, wo das Interesse am Alphorn durch verschiedene Veröffentlichungen und der Verfügbarkeit von Noten wieder geweckt wurde.

In den unterschiedlichsten Hirtenkulturen des Alpenraumes sind seit etwa 1500 n. Chr. trompeten- und hornförmige Blasinstrumente aus verschiedensten Materialien verbreitet. Sie dienten der Verständigung zwischen den Hirten und den Tierbesitzern oder zum Herbeirufen der Tiere, etwa zum Melken. Die Entwicklungsgeschichte des Alphornes ist eng mit der Geschichte der Schweiz verbunden. Ab dem 16. Jahrhundert fand hier ein Wertewandel von der alpinen, als bedrohlich empfundenen Schreckenslandschaft zur heilen Senneridylle statt. Ende des 18. Jahrhunderts herrschte in der Schweiz bereits reger Tourismus in Folge dessen das Alphorn immer mehr als Musikinstrument zum Einsatz kam.

Die ersten Instrumente für das Dießener Gründungstrio, ca. 3,6 m langen Alphörner in F,  wurden von den Allgäuer Alphornbauern Gebrüder Wechs bezogen.

Bereits im Juni 1976 erfolgte der erste Auftritt in Fürstenfeldbruck anlässlich eines Trachtenfestes. Bald darauf wurde auch fleißig bei damals üblichen Heimatabenden für Touristen in Dießen gespielt.

Nach dem Beitritt  des Trios 1989 zum heutigen Heimat- und Trachtenverein D`Ammertaler Dießen – St. Georgen änderte sich der ursprüngliche Name: Dießener Alphornbläser schließlich in „D`Ammertaler Alphornbläser“. Heute sind wir eine unabhängige Gruppe und nennen uns Ammertaler Alphornbläser. Mit dem Heimat- und Trachtenverein D`Ammertaler Dießen – St. Georgen sind wir freundschaftlich verbunden.

Damals wie auch heute erfolgen Auftritte zu verschiedensten Anlässen. Alphornbläsertreffen, die seit 1986 in Bayern regelmäßig besucht werden, geben immer wieder die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. So konnten auch im Jahr 1990 und 2000 Alphornbläsertreffen in Dießen ausgerichtet werden, bei dem bis zu 33 Gruppen ihre beeindruckenden Instrumente zum Erschallen brachten.

Darüber hinaus spielen wir auf Hochzeiten, bei Gottesdiensten, Weihnachtsfeiern oder auch mal auf dem Oktoberfest oder anlässlich des 864. Stadtgeburtstages in München. Höhepunkte waren sicherlich unsere Auftritte in Nizza im Auftrag der Bayerischen Staatsregierung und mehrmalige Kameradschaftsbesuche zusammen mit dem Trachtenverein in Tschechien. Mit drei Alphornbläsern wurde 2018 ausgiebig in Denver / Colorado und auf einem Roadtrip nach Utha und Arizona aufgespielt.

Im Jahr 1991 wurden die Instrumente durch neue, gut 4,1 m lange Alphörner in Es-Stimmung ersetzt. Diese wurden von Josef Wagner aus Weißach, ebenso wie die ersten Instrumente, aus Fichtenholz gefertigt.  Zusätzlich sind diese zweiteiligen Alphörner nunmehr mit Halbglanz-Wickelrohr versehen und mittels Messingsteckmuffen zerlegbar. Gespielt wird grundsätzlich mit Holzmundstücken. Mit diesen Es-Hörnern spielte die Gruppe, verstärkt durch  Gregor Wörsching (1985 bis  2009), Hans Huber (1987 bis 2020) sowie Andreas Huber (aushilfsweise) bis ins Jahr 2009.

Heute wird  wieder auf F-Instrumenten gespielt, die im Alpenvorland eher verbreitet sind.

Zu den Ammertaler Alphornbläsern zählen aktuell 4 Musikerinnen: Maria Sohr, Barbara Schnegg, Kerstin Hildebrandt, Evi Eder und 12 Musiker: Ignaz Zanantonio, Willi Abertshauser (seit 2009), Jürgen Zirch (seit 2010), Joachim Mastaller (seit 2010), Peter Ostermeier (seit 2012), Sepp Sommer (seit 2016) Harald Niemöller (seit 2018), Karl Vogel, Johannes Herzog, Peter Gayer, Simon Kielhöfer, Ralf Plieninger. Der professionelle Blechbläser und Musikschullehrer Christoph Drogowski studiert von Zeit zu Zeit neue Stücke mit der Gruppe ein.

In der wärmeren, helleren Jahreszeit probt die Gruppe jeden Montagabend im Freien an schönen Plätzen in und um Dießen.

Vor allem traditionelle, mehrstimmige Alphorn-Stücke stehen im Mittelpunkt. Neuerdings mischen sich auch mal flotte Walzer, Polka, Blues oder Rock ins Repertoire.